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EU verschärft Klima-Fahrplan: 90 % weniger CO2 bis 2040

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Die EU drückt beim Klimaschutz aufs Tempo. Bis 2040 soll der CO2 Ausstoß bereits um 90 % reduziert sein.

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Die EU-Kommission hat ein neues Klimaschutzziel für das Jahr 2040 ausgegeben. Bis dahin soll der CO2-Ausstoß gegenüber 1990 um 90 Prozent reduziert werden. CO2 soll mittels neuer Technologien auch als Kohlenstoff gespeichert werden.

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EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra hat das neue Ziel der EU-Kommission ausgegeben, die Treibhausgas-Emissionen der Union bis zum Jahr 2040 um 90 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Die konkrete Umsetzung soll durch die nächste EU-Kommission nach der EU-Wahl am 9. Juni erfolgen.

Die neue Vorgabe soll die Lücke zwischen dem Reduktionsziel für 2030 (minus 55 Prozent) und der geplanten Klimaneutralität bis 2050 schließen. Das EU-Parlament und der Rat der EU-Staaten müssen dem Plan noch zustimmen.

Die jüngsten Bauernproteste dürften sich auch auf die Pläne der EU-Kommission ausgewirkt haben. Während in einem geleakten Entwurf noch eine Reduktion der Nicht-CO2-Emissionen in der Landwirtschaft von 30 Prozent vorgesehen war, ist davon in dem endgültigen Entwurf nichts mehr zu finden. Auch nicht mehr enthalten im finalen Entwurf ist ein Verweis auf die wichtige Rolle von persönlichen Entscheidungen zu Lebensstil, Konsum und Investitionen.

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Treibhausgas-Emissionen*, Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Prognose bis 2050. Quelle: EEA;

© APA

Die Kommission will beim Erreichen des Ziels zudem nicht nur auf die Reduktion von Emission setzen, sondern auch bereits ausgestoßene Treibhausgase wieder einfangen. Damit gemeint ist das sogenannte Carbon Capture and Storage (CCS), was so viel bedeutet wie CO2 abzutrennen ("Capture") und zu speichern ("Storage"). Um das gesetzte Ziel zu erreichen, müsse der Brutto-Treibhausgas-Ausstoß 2040 unter 850 Mio. Tonnen CO2-Equivalenten liegen und bis zu 400 Mio. Tonnen über CCS wieder eingefangen werden, rechnet die Kommission vor.

Die Industriellenvereinigung (IV) kritsiert, dass die EU-Kommission kurz vor EU-Neuwahlen solch richtungsweisende Vorgaben präjudiziere. "Wir brauchen einen politischen Kurswechsel und einen Umsetzungsfokus statt den europäischen Standort durch immer mehr, teils überbordende, Vorschriften selbst zu schwächen." Die Periode der amtierenden Kommission stehe ausreichend für "mehr Bürokratie und weniger Wettbewerbsfähigkeit", verwiesen die Industrievertreter auf geschaffene "5.000 Seiten mehr Bürokratie", die jetzt wohl noch erweitert würden.

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